Jahresabschluss 2002

Wuppertaler Stadtwerke schließen Geschäftsjahr 2002 mit ausgeglichenem Bilanzergebnis ab. Konzern WSW weist Jahresüberschuss von 7,1 Millionen Euro aus

Die WSW AG erzielte in ihrem 55. Geschäftsjahr einen leichten Jahresfehlbetrag nach Steuern in Höhe von 0,3 Millionen Euro (Vorjahr: Jahresüberschuss 1,5 Millionen Euro). Durch Entnahme aus der Kapitalrücklage in gleicher Höhe konnte ein ausgeglichenes Bilanzergebnis vorgelegt werden.

 

Die Umsatzerlöse konnten im vergangenen Geschäftsjahr um 2,2 Millionen Euro auf 426,1 Millionen Euro erhöht werden. Die Bilanzsumme stieg um 64,6 Millionen Euro auf 722,7 Millionen Euro. Die WSW beschäftigten zum Jahresende 2.859 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 130 Auszubildende. Der Personalbestand verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 68 Beschäftigte.

Bis auf den Bereich Stadtentwässerung wurden in allen Geschäftsfeldern der WSW geringere Ergebnisse als im Vorjahr erzielt. Hintergrund sind niedrigere Absatzpreise, höhere Materialkosten und laufende Abschreibungen. Die Ergebnisverschlechterung ist hauptsächlich auf zusätzliche Belastungen aus dem Verkehr zurückzuführen.

Das vergangene Geschäftsjahr der WSW war im Wesentlichen durch die strategische Neuausrichtung geprägt. Mit den neuen strategischen Partnern im Versorgungsbereich, RWE und Cegedel, sowie dem horizontalen Partner, den Stadtwerken Velbert, wurde eine gute Ausgangsposition geschaffen, um die WSW in der Region von einem örtlichen Stadtwerk zu einem regional vernetzten Unternehmen weiterzuentwickeln.

Der Konzern WSW erzielte in seinem achten Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von 7,08 Millionen Euro (Vorjahr: minus 4,84 Millionen Euro). Entscheidend für das gute Ergebnis war der positive Beitrag der AWG Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH Wuppertal in Höhe von 7,2 Millionen Euro. Neben der AWG werden in den Konzernabschluss die VSG Verkehrs-Service GmbH als verbundenes Unternehmen und die Gemeinschaftswerk Hattingen GmbH als Gemeinschaftsunternehmen einbezogen. Die anderen Konzernunternehmen wurden wegen untergeordneter Bedeutung nicht konsolidiert. Die Konzernbilanzsumme erhöhte sich um 57,5 Millionen Euro auf 884 Millionen Euro. Bei den wesentlichen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften waren zum Jahresende 752 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Die Ergebnisse im Einzelnen

In der Sparte Energie, Wasser und Stadtentwässerung der WSW AG stieg der Überschuss um 11,7 Millionen Euro auf 50,5 Millionen Euro. Über 98 Prozent aller Wuppertaler Haushalte werden von den WSW mit Strom versorgt. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt stiegen rund vier Prozent der Kunden auf andere Stromlieferanten um.

Der Wasserabsatz konnte im vergangenen Jahr um 3,7 Prozent gesteigert werden, wobei die Privatkunden mit einem Anteil von 21,6 Millionen Kubikmetern das weitaus größte Kundensegment bildeten.

Für das Recht, Versorgungsleitungen im öffentlichen Straßenraum zu verlegen, zahlen die WSW rund 18,4 Millionen Euro Konzessionsabgaben an die Stadt Wuppertal.

In der Sparte Verkehr stiegen die Fahrgastzahlen im Geschäftsjahr 2002 um 4,1 Prozent. Die positive Entwicklung ist auf die gestiegene Nachfrage im Ausbildungsverkehr nach Einführung des SchokoTickets zurückzuführen. Gleichzeitig stieg jedoch das Defizit in dieser Sparte auf minus 49,8 Millionen Euro (Vorjahr: minus 45,6 Millionen Euro). Ursache sind nicht kostendeckende Absatzpreise und die Kosten für den Ausbau der Schwebebahn. Wie in den Vorjahren leistete die Stadt Wuppertal auch im Jahr 2002 keinen Beitrag zur Abdeckung der Verkehrsverluste. Positive Effekte mit Blick auf den Wettbewerb sehen die WSW aufgrund der Optimierungsmaßnahmen im Rahmen des "Zukunftspakts", der im Jahr 2001 mit dem Betriebsrat geschlossen wurde. Diese wirken sich schon heute in Teilbereichen günstig auf den Verkehrsbetrieb aus.

Positiv entwickelte sich auch das Carsharing-Angebot "Carriba". So konnte das Netz der Carriba-Stationen von 51 auf 63 ausgedehnt und die Nutzerzahl von 1.788 auf 2.172 erhöht werden.

Beim Ausbauprogramm Schwebebahn schlägt sich die desolate Finanzlage von Land und Bund negativ nieder. Zwar sind bislang 95 Prozent der Gesamtstrecke erneuert, die Zuschüsse fließen jedoch seit 2002 spärlicher. Die WSW haben bislang 86 Millionen Euro vorfinanziert. Das zügige Voranschreiten des -Ausbaus ist jedoch nur dann zu realisieren, wenn die erwarteten Zuschüsse zeitnah zur Verfügung stehen.

Bei der AWG Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH Wuppertal wurden im vergangenen Jahr 364.000 Tonnen Müll gesammelt und im Müllheizkraftwerk verbrannt. Damit verringerte sich die Müllmenge gegenüber dem Vorjahr um 15.000 Tonnen. Grund ist die vertraglich vereinbarte Verringerung der Anlieferung durch einen gewerblichen Abfallentsorger. Die für die Fernwärmeschiene Süd gelieferte Fernwärmemenge blieb auf dem Niveau des Vorjahrs.

Die VSG Verkehrs-Service GmbH hat im vergangenen Jahr sowohl Leistungen für die WSW, als auch für die Verkehrsgesellschaft der Stadt Velbert erbracht. Damit erwirtschaftete sie einen Jahresüberschuss von 0,12 Millionen Euro. Der Mitarbeiterstamm stieg von 130 auf knapp 200 Beschäftigte.

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