Effizienz statt Entlassung

Wuppertal Institut weist neue Wege zur Modernisierung der Wirtschaft

"Warum holen sich Unternehmen die Vorteile der Ökoeffizienz nicht ab?" fragte Dr. Hartmut Fischer von der Unternehmensberatung Arthur D. Little und andere Referenten auf der Konferenz des Wuppertal Instituts in der Historischen Stadthalle in Wuppertal. Zuvor hatte er verdeutlicht, welche ökonomischen Potentiale und Chancen für die Wirtschaft und die Staatsfinanzen in der ökoeffizienten Modernisierung aller Wirt-schaftszweige liegen: Ein nachhaltiger und kostenbewusster Umgang mit Material, Wasser und Energie kann viel bewirken: die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Innovationsschübe und damit die Schaffung von mehreren 100.000 neuen Arbeitsplätzen und die Entlastung öffentlicher Kassen.

Gemeinsam mit Arthur D. Little hat das Wuppertal Institut für die Bundesrepublik vorgerechnet: Etwa 750 Mrd. Euro betrieblicher Kosten entfallen jährlich auf den Material- und Energieverbrauch. Ein Kostenblock, von dem 10-20 Prozent ohne Einbuße an Wertschöpfung eingespart werden kann, und der bei Rationalisierungen häufig vergessen wird. Prof. Peter Hennicke, Präsident des Wuppertal Instituts, zitierte hierzu Ernst U. von Weizsäcker: "Es geht darum, Tonnen und Kilowattstunden arbeitslos zu machen und nicht Menschen". Wirtschaftlich liegen also die Vorteile auf der Hand, gute Beispiele gibt es genug. Doch "warum geht kein Ruck durch Deutschland?", so fragte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands der Mittelständischen Wirtschaft. Notwendig sei mehr Mut und tatkräftige Umsetzung bei Wirtschaft und Politik.

Der Wuppertaler Unternehmer Peter Muckenhaupt übersetzt Effizienz mit den Begriffen Erfolg und Wirksamkeit; er weiß: "Das will doch jeder Unternehmer." Auf der heutigen Veranstaltung "Marktplatz der Effizienz – haben Unternehmen keine Zeit für’s Wesentliche?", wurde daher nach Strategien und praktischen Lösungen für die Wirtschaft gesucht. In der Historischen Stadthalle Wuppertal kamen 200 Unternehmer, Wissenschaftler und Entscheidungsträger zusammen. Konferenzprogramm und Projektinformationen: http://care.oekoeffizienz.de

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