Höhere Gaspreise zum 1. November 2004

Gestiegener Rohölpreis schlägt auf Gasverbrauchspreise durch. Die Wuppertaler Stadtwerke werden die Gaspreise zum 1. November 2004 erhöhen.

Die Preisanpassung ist durch gestiegene Bezugspreise notwendig geworden. Die WSW werden die Gaspreise um durchschnittlich 0,40 Ct/kWh (netto) anheben, dies entspricht einer mittleren Preissteigerung von 4,5 Prozent im Allgemeinen Tarif und etwa 10 Prozent bei der Vollversorgung. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh bedeutet dies eine monatliche Mehrbelastung von brutto 7,55 Euro (Vollversorgung).

Hintergrund ist die zwischen Erdgasproduzenten und deutschen Importeuren seit den sechziger Jahren vereinbarte Ölpreisbindung, der zufolge die Gaspreise den Heizölpreisen im Abstand von etwa einem halben Jahr folgen. Die Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis soll die Verbraucher gegen überzogene Forderungen der Produzenten schützen. Der deutsche Gasmarkt wird mit Importen aus Russland, Norwegen und den Niederlanden bedient und ist damit von wenigen Erdgasproduzenten abhängig. Durch die Kopplung der Marktpreise ist sichergestellt, dass Erdgaskunden auch von sinkenden Ölpreisen profitieren. Dies war etwa 2001 und 2002 der Fall. Andererseits sollen durch die Preisbindung Investitionen der Produzenten in die Erdgasförderung abgesichert werden.

Ursache für den aktuell gestiegenen Ölpreis ist die erhöhte Heizölnachfrage zum Jahresende. Viele Verbraucher hatten in der Hoffnung auf fallende Preise ihre Heizöltanks für den Winter noch nicht aufgefüllt und sind nun unter Zugzwang. Das Erreichen der Kapazitätsgrenze bei der Ölförderung der OPEC-Staaten, Naturkatastrophen in Förderländern wie den USA und die politische Situation im Irak tun ein Übriges. Auch die finanzielle Krise des größten russischen Erdölproduzenten "Yukos" oder etwa die rasant steigende Nachfrage in China spielen eine Rolle. Eine Tendenz zu sinkenden Preisen ist derzeit nicht erkennbar.

Die WSW hatten die Gaspreise zuletzt zum 1. Juli 2003 erhöht.

 

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