Schüler nehmen Stausee Beyenburg unter die Lupe
„Das Klassenzimmer am Stausee Beyenburg“ – so könnte das Motto der Projekttage lauten, die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen
9. Klassen der Gesamtschule Else-Lasker-Schüler mit dem Wupperverband sowie mit Unterstützung des Bergischen Fischereivereins und der Stadt Wuppertal durchgeführt haben.
Nach der intensiven Beschäftigung mit dem Thema „Wasser“ im vergangenen Schulhalbjahr haben Lehrer und Schüler nun gemeinsam mit dem Wupperverband einen praktischen Bezug hergestellt. An zwei Tagen haben die 65 Schüler verschiedene Facetten des Stausees und seiner Umgebung kennen gelernt. Bei einem Einführungstag am Donnerstag vergangener Woche erfuhren die Schüler bereits einiges über die Wasserwirtschaft im Wuppergebiet, insbesondere über die Talsperren des Wupperverbandes von Projektleiterin Claudia Brücken. Ein Schwerpunkt des Einführungstages war die Besichtigung des Wehrs und eine Einführung in die Technik durch Talsperrenmeister Dirk Garn vom Wupperverband. Das zweite zentrale Thema des Einführungstages war die Fischerei. Gemeinsam mit Helmut Wuttke, Fischereiberater der Stadt Wuppertal, besichtigten die Schüler das Bruthaus des Bergischen Fischereivereins. Dort werden Lachseier so lange bebrütet, bis sie zu fressfähigen Jungfischen herangewachsen sind und in der Wupper ausgesetzt werden können. Dies ist Teil des Wanderfischprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen. Ziel des Programms ist, ehemals in unseren Gewässern heimische sensible Fischarten, z. B. Lachs und Meerforelle, wieder in den Nebenflüssen des Rheins anzusiedeln.
Der zweite Projekttag am 2. Mai hatte die Schwerpunkte Gewässergütebestimmungen und Naturschutz. Jeweils in kleineren Gruppen haben die Schüler mit Unterstützung von Maike Winzler, Projektleiterin „Kooperation Wasserwirtschaft – Landwirtschaft“ beim Wupperverband, die Gewässergüte des Hengstener Bachs untersucht, der in den Stausee mündet. Anhand der im Bach vorhandenen Organismen lässt sich die Gewässergüte bestimmen. Das Vorkommen von Eintagsfliegen und Köcherfliegenlarven ist beispielsweise ein Indikator für eine gute Gewässergüte. Dirk Mücher vom Ressort Umwelt der Stadt Wuppertal informierte die Schüler über Tiere und Pflanzen im Lebensraum Beyenburger Stausee.
Ein wichtiger Bestandteil des Lernkonzeptes ist die Dokumentation. Ihre Arbeitsergebnisse und Eindrücke werden die Schüler anhand von Skizzen, Fotos, Texten und Kartenausschnitten auch im Internet auf der Homepage der Gesamtschule Else-Lasker-Schüler und des Wupperverbandes präsentieren. Darüber hinaus werden die Schüler gemeinsam mit Michaela Förster, Stabsstelle Geografische Informationssysteme (GIS) beim Wupperverband, ihre Arbeitsergebnisse in einem so genannten Internet Map Service einstellen. Dieser Internet basierte Geodienst wird in das FlussGebietsGeoinformationsSystem (FluGGS) des Wupperverbandes (http://fluggs.wupperverband.de) eingebunden und bietet die Möglichkeit, insbesondere räumliche Daten verknüpft mit zahlreichen weiteren Informationen in verschiedenen Ansichten sichtbar zu machen. Zielsetzung der Dokumentation der Projekttage soll sein, dass auch andere Schulen die Arbeitsergebnisse für ihren Unterricht nutzen können.
Das gemeinsame Projekt mit der Gesamtschule ist für den Wupperverband ein Baustein im Rahmen seiner Aktivitäten zum 75-jährigen Verbandsjubiläum in 2005. Neben Veranstaltungen, wie z. B. Tagen der offenen Tür an Talsperren und Klärwerken, führt der Verband Projekte und Aktionen mit verschiedenen Interessengruppen im Gebiet der Wupper durch. Nähere Informationen zu den Projekten und Veranstaltung des Jubiläumsjahrs sind auf der Homepage des Verbandes www.wupperverband.de unter der Schlagzeile „Der Wupperverband wird 75 Jahre alt“ zu finden.
Erschienen am: 06.05.2005
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