Studentische Entwürfe für umstrittenes Gewerbegebiet in Remscheid

Elf Studierende des Fachbereichs Architektur der Bergischen Universität haben an einem Wettbewerb teilgenommen, städtebauliche Ideen für das Gewerbegebiet "In der Blume" in Remscheid-Lüttringhausen zu erarbeiten,

, das in der Remscheider Kommunalpolitik seit mehreren Jahren heftig umstritten ist. Die Kooperation der Stadt Remscheid mit der Universität ging auf eine Initiative von Prof. Dr.-Ing. Felix Huber vom Fachbereich Bauingenieurwesen, des Remscheider Beigeordneten Helmut Kennepohl und der Wählergemeinschaft in Remscheid (WIR) zurück. Dank dieses Engagements konnte das Lehr- und Forschungsgebiet Städtebau mit Prof. Stv. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff und Dr.-Ing. Juliane Pegels den studentischen Wettbewerb im Rahmen einer Studienarbeit begleiten. 750 Euro Preisgeld gingen an Manuela Emde (1. Preis), Andrea Panzer (2. Preis), Manuel Loesaus (3. Preis) und Ellen Mühle (4. Preis).

Die ersten drei Preisträger haben am 25. Januar ihre Arbeiten persönlich im Ratssaal Lüttringhausen unter der Moderation von Bezirksvorsteher Philipp Veit präsentiert. Die vierte Preisträgerin, Ellen Mühle, weilt in Australien, so dass ihre Arbeit von Dr.-Ing. Juliane Pegels erläutert wurde, ebenso wie sie einen kurzen Überblick über die insgesamt sieben Arbeiten gab.

Hauptanliegen der studentischen Arbeiten war, der Diskussion um das Gewerbegebiet neue Impulse zu geben und Ansätze für neue städtebauliche Konzepte zu erarbeiten. Dabei waren zunächst die bisherigen planerischen Überlegungen in Lüttringhausen nachzuvollziehen und die Besonderheiten des vorgesehenen Ortes zu analysieren. Einige Studierende stellen den bisher vorgesehenen Standort in unmittelbarer Nähe zu Autobahnabfahrt grundsätzlich in Frage und schlagen stattdessen die Angliederung des Gewerbegebietes an den Stadtrand vor. Andere Arbeiten sehen die Zusammenlegung mehrerer Gewerbegebiete kritisch und integrieren in ihre Konzepte stattdessen auch Flächen für Wohnen und Freizeit. Die weit verbreitete Abschottung vieler Gewerbegebiete wird verworfen und "In der Blume" entsprechend intensiv mit Landschafts- und Grünraum versehen. Alle Vorschläge gehen sensibel mit der Remscheider Topografie und der Höhenentwicklung der Gebäude um. Insgesamt ist eine große Bandbreite städtebaulicher Vorschläge entstanden: Von studentischer Frische und Unbefangenheit geprägt, zeigen sie noch keine sofort umsetzbaren Planungen, in der alle Vorschriften und Normen bis ins Detail berücksichtigt sind, sondern machen stattdessen den Remscheider Stadtplanern Mut, über neue Plätze und neues Leben in Gewerbegebieten auch generell nachzudenken.

Der Remscheider General-Anzeiger zitiert Baudezernent Helmut Kennepohl mit den Worten: "Die Studenten haben sich mit großem Engagement losgelöst von der politischen Diskussion eingebracht." Die Remscheider Bauverwaltung hatte die Anregung der Wählergemeinschaft laut Bergische Morgenpost auch deshalb aufgegriffen, weil man mit einem ähnlichen Wettbewerb mit Studenten der Bergischen Universität zur Gestaltung des "Boulevards" Kölner Straße gut Erfahrungen gemacht habe.

 

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