Studienfahrt nach China

Wirtschaftswissenschaftler um Prof. Norbert Koubek in Peking und Shanghai: China auf seiner Rückkehr zur Weltmacht/Eindrücke und Beobachtungen

Peking, im Kaiserpalast (stehend v.l.n.r.) Jan Otto, Claudia Niebergall, Andreas Menge, Jutta Hilgenberg,
Thomas Fink, Harriet Liesegang, Prof. Dr. Norbert Koubek, Stephanie Makulik, Suzan Karadeniz, Jan H.
van Dinther, Julia Nikolaus, Michele Lagnese, Thomas Czarnecki, Aida Schnewer, Sven Schlotzhauer, Anna
Weigandt, (hockend v.l.n.r.) Zhonghua Zhao, Alexander Meinold, Wolfgang Kuhn, Bernadette Pestka, Kirsten
Meyer. Peking, im Kaiserpalast (stehend v.l.n.r.) Jan Otto, Claudia Niebergall, Andreas Menge, Jutta Hilgenberg, Thomas Fink, Harriet Liesegang, Prof. Dr. Norbert Koubek, Stephanie Makulik, Suzan Karadeniz, Jan H. van Dinther, Julia Nikolaus, Michele Lagnese, Thomas Czarnecki, Aida Schnewer, Sven Schlotzhauer, Anna Weigandt, (hockend v.l.n.r.) Zhonghua Zhao, Alexander Meinold, Wolfgang Kuhn, Bernadette Pestka, Kirsten Meyer.Klick auf das Foto: Größere Version (2000 x 1333 pix; 1,99 MB)
Fotos (2) Norbert Koubek

Mit der Absicht, die als Inbegriff für Wachstum stehenden großen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China (BRICStaaten) einmal genauer ins Visier zu nehmen, initiierte der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Norbert Koubek (nach Indien und Russland) eine zwölftägige Studienfahrt ins nacholympische China. Mit dabei: 21 Teilnehmer aus Wuppertal, Mitarbeiter, Doktoranden und Studierende. Ziele waren die Metropolen Peking und Shanghai, mit jeweils rund 18 Mio. Einwohnern die Hauptzentren der politischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des mit 1,4 Mrd. Menschen bevölkerungsreichsten Landes der Erde. China weckt vielfältige Neugierde und Erwartungen auf außereuropäische Erlebnisse und ist die älteste und bedeutendste noch bestehende Hochkultur außerhalb der abendländischen Kultur.

 

Peking mit seinem olympischen Facelifting (für 30 Mrd. US-Dollar!) beeindruckte zunächst durch seine uhrwerkartig funktionierende Verkehrs- und Infrastruktur vor der Kulisse endloser Hochhausbauten. Wohltuend erwies sich für den Einstieg in diese laute Metropole, dass in den ersten Tagen der Straßenverkehr aufgrund der Olympiavorgaben nur mit halber Intensität rollte. Die etwas spröde urbane Härte der Stadt als Symbol für Macht, Stärke und männliche Tugenden wird mit einem Prinzip aus der chinesischen Philosophie in Verbindung gebracht („Yang-Prinzip“). Das Reiseprogramm umfasste den Besuch der University of International Business and Economics (UIBE), der Niederlassung von Daimler China, einen Abstecher zum NRW-Chinabüro des Deutschen Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD), eine Stadtrundfahrt mit Kaiserpalast, Himmelstempel und Sommerpalast sowie die Besichtigung der Großen Mauer und der Ming-Gräber.

 

Eine langsame Annäherung an die glitzernde und glamouröse Weltmetropole Shanghai sollte auf einer nächtlichen, etwa 1.400 km langen Bahnfahrt von Peking nach Shanghai erfolgen. Shanghai, das chinesische Wirtschaft-, Handels- und Finanzzentrum, gilt als Stadt der Weiblichkeit („Yin-Prinzips“). Die Stadt, geprägt durch ein Meer von Hochhäusern, ist weltoffen und mit erkennbar europäisch-westlicher Architektur ausgestattet. Die Vielfalt der Moderne und die rasante Weiterentwicklung in den kommenden Jahrzehnten lassen sich im Urban-Planning-Museum erkennen. Dort wird den Regierungsplänen bereits Rechnung getragen, die derzeitige 18-Millionen-Stadt in den nächsten 50 Jahren auf 70 Millionen Einwohner anwachsen zu lassen. Intensiv sind auch die Vorbereitungen für die Weltexpo 2010, die das Stadtbild nochmals deutlich futuristischer gestalten werden.

Shanghais TV-Tower bei Nacht. Shanghais TV-Tower bei Nacht.Klick auf das Foto: Größere Version
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In Shanghai hatte die Wuppertaler Gruppe Gelegenheit, das ThyssenKrupp Stainless Werk zu besichtigen, ergänzt durch Vorträge und Diskussionen. Einen „Bergischen Tag“ verbrachte die Gruppe mit Unternehmensbesuchen bei den Firmen Schmersal China und Vorwerk China. Alle besuchten Unternehmen zeigten sich äußerst gastfreundlich. Vorbildliche Produktionsstätten und offene Gespräche mit den überwiegend chinesischen Unternehmensleitungen und Mitarbeitern hinterließen nachhaltigen Eindruck.

Stellvertretend für die bedeutenden, auch international bekannten wissenschaftlichen Einrichtungen besuchte die Reisegruppe die China European International Business School (CEIBS), die führende Business School des Landes. Neben der Instituts-Präsentation hatte die Gruppe Gelegenheit zur Diskussion mit internationalen Studenten. Auch die Begegnungen in Shanghai vermittelten ein vertieftes Verständnis chinesischer Gegenwart.

Eine Stadtrundfahrt mit Altstadt, Pudong-Insel und Urban-Planning-Museum, eine nächtliche Flussfahrt auf dem Huangpu, der atemberaubende Blick auf die erleuchtete Stadt vom 88. Stock des Jin Mao Tower und eine Fahrt mit dem Transrapid zum internationalen Flughafen Shanghai rundeten den Eindruck Shanghais touristisch ab.

Prof. Koubeks Fazit: „Unsere Studienreise vermittelte überzeugend den Anspruch Chinas, seinen früheren Platz unter den führenden Ländern der Erde wieder einzunehmen. Dabei wurden die sozialen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und strukturellen Probleme nur ansatzweise und bei entsprechenden Vorkenntnissen erkennbar. Überrascht und beeindruckt sind wir von den Dimensionen und den ausgesprochen gut funktionierenden Infrastrukturen Pekings und Shanghais und ihrem westlichem Charakter. Allerdings ist der offenkundige Verlust von Traditionen und chinesischer Lebensart eher bedauerlich.“

Jutta Hilgenberg

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