Kommunalpolitik und Stadtverwaltung gaben allen mit der Errichtung der Gesamthochschule zusammenhängenden Fragen oberste Priorität. Dazu gründeten sie u.a. ein städtisches Amt für Hochschulfragen, das die gesamte städtische Unterstützung koordinierte, und betrauten mit der Amtsleitung den persönlichen Referenten des Oberstadtdirektors, Dr. jur. Klaus Peters. Der fand darin seine Lebensaufgabe und wechselte 1972 als überaus erfolgreicher Gründungskanzler in den Unibetrieb.
Ich bekam als Leiter des Presse- und Werbeamtes den Auftrag, die Arbeit der Gründerväter um Gründungsrektor Professor Rainer Gruenter und Kanzler Dr. Peters durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Dazu legte ich ein Konzept mit einer Reihe von Einzelaktionen vor. Die beiden wichtigsten waren eine über mehrere Dekaden laufende Plakataktion und die Initiative zur Gründung einer Freunde-Gesellschaft für die neue Hochschule. Das fand im Rat der Stadt große Zustimmung.
Weil die Wuppertaler ihre Schwebebahn wie ein Familienmitglied lieben, habe ich den Slogan „Unsere Väter bauten die Schwebebahn, wir bauen die Uni“ formuliert und die damalige Presseamt-Grafikerin Iris vom Hof gebeten, damit ein Plakat zu entwerfen. Das gelang ihr grandios. Das Plakat war „der“ Wuppertaler „Hingucker“, der Slogan wurde so etwas wie ein geflügeltes Wort. Iris vom Hof – sie wurde später Professorin für Design an der Fachhochschule Hannover – und ich ernteten viel Lob, auch von Johannes Rau, der all das angestoßen hatte.
Doch an eine Dokumentation dieser erfolgreichen PR-Kampagne dachte niemand. Im Laufe der Zeit geriet sie sogar in Vergessenheit. Erst die Verabschiedung von Michael Kroemer aus dem Amt des Pressesprechers der Bergischen Universität 2012 änderte das, als ihm das vielleicht einzige noch existierende Plakat dieser Kampagne als Abschiedsgeschenk überreicht wurde.