Licht ist Leben, Technik und Bewegung.

Stadt wird nachts durch Licht lebendig. Licht fokussiert Wahrnehmung, schafft neue Perspektiven, hebt hervor.

Das Konzept. Paris hat den Eiffelturm, Wuppertal die Schwebebahn. Die Schwebebahn ist der Punkt, an dem sich die langgezogene, große Stadt mit ihren vielen unterschiedlichen Vierteln und Gesichtern findet.

Die Schwebebahn ist ein technisch einmaliges Bauwerk und zugleich Bewegung - sie ist ein ungewöhnliches und zugleich hocheffizientes Nahverkehrsmittel.

Die Schwebebahn wird mit Licht in Szene gesetzt. Nicht einfach statisch angestrahlt, nicht postkartengerecht verkitscht. Das Gerüst aus tonnenschweren Metallträgern in filigraner Konstruktion wird dezent illuminiert, hervorgehoben aus der Dunkelheit. Jede fahrende Schwebebahn schiebt eine Lichtwelle vor sich her und zieht einen verlöschenden Lichtschweif nach sich: Licht und ein grandioses Verkehrsmittel, beide in Bewegung.

Entwickelt und von einer Jury für gut befunden wurde dieses Konzept von der Wuppertaler Firma Dinnebier Licht.

Die Technik. Paris lässt den Eiffelturm mit 20.000 speziell gefertigten Blitzleuchten Funken sprühen. Wuppertal setzt auf inszenierendes Licht und auf modernste Technik: Licht emittierende Dioden (LED). Sie haben den Vorteil, langlebig, erschütterungs-unanfällig, wartungsarm, extrem sparsam im Energieverbrauch und beliebig steuerbar zu sein.

Die Illuminierung wird das typische Gerüst-Grün mit dezentem weißen Licht hervorheben. Befährt eine Schwebebahn einen Streckenabschnitt, messen Erschütterungssensoren ihr Kommen und schalten die Lichtstärke von 50 auf 100 Prozent hoch: Die Schwebebahn schiebt eine helle Lichtwelle vor sich her. Fährt die Schwebebahn weiter, dimmen sich die LED wieder auf 50 Prozent ab - ein langsam verlöschender Schweif von Licht folgt der Schwebebahn.

Zu besonderen Gelegenheiten lassen sich über Steuerung die LED in jeder beliebigen Lichtfarbe und -stärke mischen - zwischen magenta und türkis ist alles möglich.

Pro Kilometer Schwebebahn-Gerüst werden 298 Lichtelemente mit jeweils insgesamt 96 LED am Gerüst montiert. Das Licht strahlt nach oben und bis zu einem Winkel von maximal 30 Grad zur Seite. So werden weder Anwohner durch Lichtemmissionen gestört noch Insekten, Vögel oder der dunkle Nachhimmel beeinträchtigt. Ein wichtiger Umwelt-Aspekt, der den des niedrigen Energie-Verbrauchs positiv ergänzt. Der Energieverbrauch pro Kilometer liegt nicht über dem eines gängigen Bügeleisens: In einem Jahr werden 3.400 Kilowatt Strom verbraucht, das liegt deutlich unter der Menge eines Haushaltes.

Die Finanzierung. Identität kommt auch durch gemeinsames Handeln. Nicht von außen. Deshalb setzt Wuppertal für die Finanzierung der Schwebebahn-Illumination nicht auf Steuergelder, sondern auf das Engagement seiner Bürger und Unternehmen. Und auf das aller, die die Schwebebahn als technisches Wunderwerk würdigen und ihr mit dem "lampenfieber" ein Zeichen setzen wollen.

Die Illumination der Schwebebahn wird ausschließlich über Spenden und Sponsorengelder finanziert.

Die Investitionskosten sind - wegen der innovativen LED-Technik - relativ hoch, allerdings im Vergleich etwa zur Beleuchtung des Eiffelturms immer noch niedrig. Zum Vergleich: Die Kosten für rund 300 Meter blitzender Eiffelturm mit 20.000 Lampen liegen bei 1,3 Millionen Euro. Ein Kilometer (!) illuminierte Schwebebahn mit 298 Lichtelementen kostet 250.000 Euro.

Das Fest. Die Illumination der Schwebebahn wird über das "lampenfieber"-Fest fokussiert. Es inszeniert Schwebebahn und Stadtraum gleichermaßen. Sie sind Raum für Bewegung, Kommunikation, Aktion und Attraktion. Unter immer neuen Vorzeichen findet das Fest seinen festen Platz im Veranstaltungs-, Event- und Kulturkalender der Stadt. Das Wuppertaler "lampenfieber" wird zur Marke: Ein Fest, so einmalig, extravagant, atemberaubend und mitten im Leben wie die Schwebebahn, ihre Illumination und ihre Stadt.