NRW-Bildungsplan im Kindergarten. Die Wuppertaler FDP-Fraktion kritisiert die Pläne
Was auf den ersten Blick als Förderung des frühkindlichen Lernens gut aussieht, entpuppt sich beim näheren Hinsehen vor allem als Mehraufwand an Bürokratie, der ohne zusätzliches pädagogisches Personal in den Kindertageseinrichtungen geleistet werden muss. "Wie können die kleinen Kinder gefördert werden, wenn die Erzieher künftig einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit mit der Anlegung von Bildungsdokumentationen, mit Schulbesuchen und Einschulungskonferenzen beschäftigt sind?" fragt Bürgermeister Dr. Rolf Köster (FDP).
Mit der Bildungsvereinbarung NRW will das Landesministerium für Schule, Jugend und Kinder die Schulfähigkeit der Kinder bereits im Kindergarten feststellen lassen und so eine frühere Einschulung möglich machen. Hintergrund ist die späte Einschulung in NRW, die häufig erst im 7. Lebensjahr erfolgt.
Die Wuppertaler FDP-Fraktion kritisiert die Pläne, weil die Bildungsvereinbarung nicht eine bessere Bildung für die Kinder, sondern eine frühere Einschulung mit viel Verwaltungsaufwand zum Ziel hat. Mit Berichten, Akten und Ähnlichem soll die Entwicklung der Kinder dokumentiert werden - für die tatsächliche Förderung der kindlichen Entwicklung bleibt unterm Strich weniger Zeit. Köster: "Das einzige, was hier gefördert wird, sind nicht die Kinder, sondern die Bürokratie!"
Die Liberalen fordern stattdessen die Einschulung mit 5 Jahren für alle Kinder. Dann könne auch der Bildungsauftrag im Kindergarten mit dem Ziel, die Entwicklungspotentiale der Kinder auszuschöpfen, umgesetzt werden.
