Wie vor zwei Jahren hatte der Lehrstuhl von Prof. Dr. Jürgen Schmude, Wirtschaftsgeograph an der Uni Regensburg, die breit angelegte Untersuchung durchgeführt. 2001 von Deutscher Bank, BMW und F.A.Z. gesponsert, förderten diesmal der Deutsche Sparkassen- und Giroverband, eine private Stiftung (Hans Lindner Institut) und – erneut – das F.A.Z.-Institut den bundesweit angelegten Vergleichstest "Vom Studenten zum Unternehmer – Welche Universität bietet die besten Chancen?". Bewertet wurden 75 deutsche Universitäten. Gutachter Prof. Dr. Schmude: "Das Ranking ist als Verbraucherinformation zu verstehen. Es wendet sich sowohl an Studierende als auch an Unternehmen zur Rekrutierung von Hochschulabsolventen."
Der Wuppertaler Spitzenplatz ist Teil der Erfolgsstory der enormen Anstrengungen der Bergischen Universität, ihre Studentinnen und Studenten auf künftige Selbständigkeit zu trimmen. In dem vom Bundesforschungsministerium mit Millionensummen geförderten Projekt EXIST (Existenzgründungen aus Hochschulen) hatte die Uni Wuppertal mit ihrem auf die Bergisch-Märkische Region ausgerichteten Programm bizeps (Bergisch-Märkische Initiative zur Förderung von Existenzgründungen) 1999 gezielt zwei einschlägige Professuren eingerichtet: Prof. Dr. Lambert T. Koch vertritt seither das Fach Unternehmensgründung und Wirtschaftsentwicklung, Prof. Dr. Ulrich Braukmann das Fach Gründungspädagogik und Wirtschaftspädagogik. Beide Professoren sind am Erfolg maßgeblich beteiligt. Prof. Dr. Schmude: "Der Wuppertaler Ansatz einer Entrepreneurship Education geht davon aus, dass den Studierenden möglichst früh das Thema Existenzgründung nahe gebracht wird."
Anerkannt wird von den Gutachtern um Prof. Dr. Schmude, dass die Thematik der Existenzgründung den Wuppertaler Studentinnen und Studenten während ihres Studiums möglichst kontinuierlich näher gebracht werde. Die Gutachter: "Absolventen der Universität Wuppertal sollen in der Lage sein, für ihre Person zu entscheiden, ob sich ein geplantes Gründungsprojekt verwirklichen lässt. Der angestrebte Status nach der Ausbildung ist die ‚Gründungsmündigkeit’." Den beteiligen Professoren bescheinigt die Untersuchung ein umfangreiches Lehrangebot, eine ausgewogene Mischung an Vorlesungen und Praxiskursen und vor allem, dass sämtliche Veranstaltungen, die zunächst im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften angesiedelt sind, grundsätzlich für Studierende aller Fachrichtungen offen sind, so Dekan Prof. Dr. Winfried Matthes.
Die Untersuchung würdigt ausdrücklich auch die Angebote und Anstrengungen anderer Professoren und Einrichtungen der Bergischen Universität, die Entrepreneurship Education nach vorne zu bringen, und die Rolle der Transferstelle.
Unter den Top Ten des Rankings sind neben der Universität Wuppertal mit der RWTH Aachen (Platz 3) und der Universität Siegen (Platz 8) nur drei der 14 nordrhein-westfälischen Universitäten, wobei Aachen bereits 2001 dabei war. Alle anderen NRW-Hochschulen rangieren auf Plätzen hinter 20: Münster (Platz 21), Bonn (24), Dortmund (26), Bochum (32), Duisburg-Essen (39), Köln (40), Hagen (49), Witten-Herdecke (54), Paderborn (55), Bielefeld (64). Die Universität Düsseldorf bildet unter den NRW-Hochschulen auf Platz 67 das Schlusslicht.
Rektor Prof. Dr. Ronge, selbst Politikwissenschaftler, Soziologe und ehemaliger Meinungsforscher (Geschäftsführer von INFRATEST, München): "Der Spitzenplatz für unsere Universität wird uns anspornen, das, was Prof. Schmude 'Gründungsmündigkeit' nennt, noch mehr als bisher auf alle Fächer auszudehnen. Wuppertaler Ingenieure, Naturwissenschaftler, Designer, Psychologen und Geisteswissenschaftler, von den Philosophen bis zu den Germanisten, Anglisten und Sprachwissenschaftlern werden wir mehr und mehr gezielt in Richtung Selbständigkeit orientieren. Wir an der Universität Wuppertal wissen, wie man das macht!"
www.geographie.uni-regensburg.de/wirtgeo
www.brauk.uni-wuppertal.de
www.wiwi.uni-wuppertal.de/koch/
www.bizeps.de
www.exist.de