31 Jahre und acht Monate
Dipl.-Ing. Klaus Nölle, ungekrönter König der Gebäudetechnik der Uni, geht als letzter von denen in den Ruhestand, die von Anfang an dabei waren
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Dipl.-Ing. Klaus Nölle mit dem Modell der "Hauptfläche" auf dem Campus Grifflenberg. |
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Keiner war länger als er an der Bergischen Universität tätig: Klaus Nölle, Diplom-Ingenieur, 63 Jahre alt, ungekrönter König der gesamten Gebäudetechnik. Keiner kennt wie dieser Mann die riesigen Gebäude und ihre Innereien, die hochkomplexen technischen Anlagen, die Versorgungsleitungen - und eben die Geschichte: Nach 31 Jahren und acht Monaten geht Klaus Nölle, stellvertretender Baudezernent der Uni-Verwaltung in den Ruhestand, "ganz normal", sagt er.
Als Nölle, gebürtiger Wuppertaler, Absolvent der alten Ingenieurschule für Maschinenbau - nach Elektrolehre bei Vorwerk & Co. - zum Gründungstag der Gesamthochschule am 1. August 1972 plötzlich mit ein Mann der ersten Stunde war, fing alles bei Null an. "Es war eine wilde Zeit, als ich als Einzelkämpfer im Gebäude K saß..." erinnert sich Nölle. Die Gebäude K und I waren für die damalige Staatlichen Ingenieurschule an der Fuhlrottstraße errichtet worden und gingen ins bauliche Startkapital der neuen Hochschule ein.
Gründungskanzler Dr. Klaus Peters beauftragte Klaus Nölle, eine Erhebung der übernommenen Gebäude zu machen, der alten PH auf der Hardt, der Gebäude Wörtherstraße und Gartenstraße, der am Haspel und an der Pauluskirchstraße und des Neubaus Fuhlrottstraße. Das war einiges, aber jetzt stand der gewaltigste Neubau in Wuppertals Stadtgeschichte bevor, die Bebauung des Grifflenberg mit der so genannten "Hauptbaufläche".
Kurz nach dem symbolischen ersten Spatenstich mit dem damaligen Finanzminister Hans Wertz und Wissenschaftsminister Johannes Rau als Baggerführer bedeckten fast 40 Baukräne die große Wiese ("Schreinerswiesen") und das angrenzende Waldstück. Auf einer Bürgerversammlung im "Husar", wo Klaus Nölle die Hochschule vertrat, musste er sich fragen lassen, wie viele Bäume denn gefällt würden. Er antwortete - aus dem hohlen Bauch - "sieben". Damit war der Fall erledigt. Wie viele es wirklich waren, ist nie festgehalten worden.
31 Jahre und acht Monate ist Dipl.-Ing. Klaus Nölle morgens gern zum Dienst gegangen, die Arbeit habe ihm großen Spaß gemacht. Er besitzt zwei Fotoalben, gesammelte Werke aus der Aufbauphase. Die letzten Fotos hat er nicht mehr eingeklebt, aber es tauchen viele Schätzchen auf. Manchmal, bekennt Nölle, habe er Probleme mit der Bürokratie gehabt und mit dem Verwaltungsdenken. Er hat zeit seines Lebens Probleme gelöst und die Technik im Griff gehabt. Im Ruhestand will er sich dem Förderverein Historische Schwebebahn widmen und den Naturfreunden.
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Aus dem privaten Fotoalbum des Dipl.-Ing. Klaus Nölle: So sah "Schreinerswiesen" vor der Bebauung mit den Hauptgebäuden der Bergischen Universität aus. Bebaut wurde ein Areal von 42 Hektar, was der Fläche des Vatikanstaates entspricht. Dieses Schwarz-Weiß-Luftbild stammt aus dem Jahr 1972, der Fotograf konnte nicht mehr ermittelt werden. Zum Kontrast rechts die Ansicht aus der Vogelsperspektive von heute. |
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Als gigantisch empfanden die Menschen die Riesenbaustelle ab 1973. Es war das größte Bauprojekt der Wuppertaler Stadtgeschichte. Bis zu 40 Baukräne standen dort zeitweise auf dem abschüssigen Gelände, hier ein Blick aus Richtung Südring.
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Erschienen am: 22.03.2004
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