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NaT-Working-Preis

Robert Bosch Stiftung zeichnet Wuppertaler Mathematiker aus NaT-Working-Preis für Netzwerk aus Schülern, Lehrern und Forschern

Die Robert Bosch Stiftung hat zum dritten Mal herausragende Netzwerkinitiativen von Schülern, Lehrern und Forschern mit dem NaT-Working-Preis ausgezeichnet, darunter einen mit 1000 Euro dotierten Sonderpreis "NaT-Working Mathematik NRW" für besonders kreative Unterrichtskonzepte, die Mitarbeiter der Universitäten Wuppertal und Duisburg-Essen mit Fachlehrern aus Nordrhein-Westfalen entworfen haben. Um den Preis beworben hatte sich das von dem Duisburger Professor Dr. Günter Törner koordinierte Netzwerk NaT-Working Mathematik NRW mit dem Projekt "Visualisierung von Mathematik" von Prof. Dr. Harald Scheid, Prof. Dr. Andreas Frommer, Dipl.-Math. Karsten Blankenagel (alle Uni Wuppertal) und Dipl.-Math. Stefanie Krivsky (früher Uni Wuppertal, jetzt Uni Duisburg-Essen). Es ging u.a. gemeinsam mit dem Gymnasium Sedanstraße um die Wuppertaler Schwebebahn und um die Leibnizsche Rechenmaschine (Leibniz-Gymnasium Remscheid). Gewürdigt wurden bei der Preisverleihung im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden auch das Projekt "Sokratische Gespräche" von Prof. Dr. Jürgen Blankenagel.

Bei der Preisverleihung im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden (v.l.n.r.): Dr. Ing Heiner Gutberlet, Vorsitzender des Kuratoriums der Robert Bosch Stiftung, Wolfgang Lindner, Universität Duisburg-Essen, Dipl.-Math. Karsten Blankenagel, Universität Wuppertal, Katrin Rolka, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Andreas Frommer, Universität Wuppertal, Prof. Dr. Günter Törner, Universität Duisburg-Essen, Alexander Körschgen, Schüler am Remscheider Leibniz-Gymnasium, und Sven Lorig, ARD-Fernsehmoderator.

Die Leibnizsche Rechenmaschine von 1673 ist die erste Rechenmaschine überhaupt, die alle vier Grundrechenarten beherrschte. Die Anfangsmotivation für die Zusammenarbeit zwischen den Uni-Mathematikern und den Schülern war die Projektwoche des Remscheider Leibniz-Gymnasiums, bei der man aus Anlass des 175 jährigen Bestehens Projekte zum Namensgeber gemacht hat. Von der Leibniz-Maschine gibt es nur ein erhaltenes Original, das im Tresor der Landesbibliothek Hannover aufbewahrt wird, wo sie auch besichtigt werden konnte. Betätigen darf man die Maschine allerdings nicht. Deswegen wurde ein virtueller Nachbau erstellt, mit dem man das mechanische Prinzip der Maschine versteht.

Bei der Wuppertaler Schwebebahn bot sich für die Mathematiker auch ein interessanter Aufhänger an: Während des derzeit laufenden Umbaus gab und gibt es Gleisstellen, bei denen die Schwebebahn sehr langsam fahren muss und dabei stark "ruckelt". Der Grund ist, dass die neue Streckenführung gegenüber der alten leicht verändert wurde, damit die Bahn in Zukunft schneller fahren kann; der Übergang von einem alten zu einem neuen Gleisabschnitt teilweise sozusagen nicht glatt ist.

Dieses von Oberstudienrat Klaus Michael Gilges vom Gymnasium Sedanstrasse gefundene Phänomen war der Auslöser, sich über elementare geometrische Aufgaben (Niveau Klasse 9 und 10) Gedanken zu machen: Wie setze ich gerade und kreisförmige Streckenstücke so aneinander, dass keine "Knicke" entstehen? Im Zusammenhang mit der Schwebebahn stellten die Schüler der Sedanstraße dazu eine Ausstellung auf die Beine, die auch Originalbaupläne der Schwebebahnstrecke enthielt. Schlussendlich entstand in Gemeinschaftsarbeit von Gymnasium und Uni ein interaktives Modul, programmiert von Studierenden der Informationstechnologie, bei dem man sich einen Originalverlauf der Wupper aussuchen kann, z.B. am Zoo. Über diesem Verlauf wird eine Trasse konstruiert aus Geraden und kreisförmigen Stücken. Darauf wird in einer digitalen Animation getestet, wie schnell die Schwebebahn den konstruierten Streckenabschnitt bewältigt.

Prof. Dr. Harald Scheid und Dipl.-Math. Stefanie Krivsky, hier bei der längsten Vorlesung aller Zeiten am 13./14. September 2002 in der Unterbamer Pauluskirche.

Das "Sokratische Gruppengespräch" ist eine besondere Lernform (nach dem Philosophen Leonard Nelson und dem Pädagogen Gustav Heckmann): Sagt nur, was ihr wirklich denkt. Alle müssen von einem Gedanken wirklich überzeugt sein, bevor sie ihm zustimmen. Jeder Gedanke muss in einem Satz festgehalten werden, alle aus der Gruppe müssen beteiligt sein. Prof. Dr. Blankenagel bietet solche Unterrichtsformen für Schüler in Zusammenarbeit dem dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, Remscheid, an, betreibt damit aber auch Begabtenförderung. Beispiel für eine solche Frage: Ein Tetraeder, also ein Körper aus vier Dreiecken, ist schwarz bis auf die eine Fläche, auf der er liegt; die ist weiß. Jetzt wird der Tetraeder bewegt, und zwar über seine Kanten "gerollt". Er soll nach einer Weile wieder an die ursprüngliche Stelle zurückkommen, an der er lag. Liegt dann die weiße Fläche wieder unten?

Zitat aus der Urkunde: "Der Sonderpreis wird für ein besonders erfolgreiches Nat-Working Netz verliehen. Die zahlreichen Einzelprojekte liefern gute Beispiele dafür, wie eine Veränderung der Kultur des Mathematikunterrichts gelingen kann. Auf vorbildliche Weise führen Lehrer und Wissenschaftler die Schüler an den kreativen Umgang mit Mathematik heran. So wird Mathematik lebendig!"

Seit dem Start des Programms im Jahr 2000 arbeiten über 20 000 Schüler und Lehrer sowie 500 Wissenschaftler im NaT-Working-Netzwerk zusammen. Insgesamt hat die Stiftung diese Projekte mit rund 2,6 Millionen Euro gefördert.

www.nat-working.de
www.bosch-stiftung.de

www.uni-duisburg.de/fb11/projects/natw/
www.matheprisma.de

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