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Hightech-Disziplinen im Mittelpunkt

Braucht die Wirtschaft Geistes- und Sozialwissenschaftler? Fachkongress von der Gründungsinitiative bizeps der Uni Wuppertal

Bei Diskussionen über den wirtschaftlichen Wandel stehen zumeist Hightech-Disziplinen im Mittelpunkt. Welche Rolle aber Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften für den strukturellen Wandel in Deutschland spielen, das untersuchte eine Tagung aus wissenschaftlicher und politischer Sicht, aber auch unter ökonomischen Gesichtspunkten. Sind Bildungsinvestitionen in diesem Bereich gesellschaftlicher Luxus oder gibt es Erfolgsgeschichten und noch nicht erschlossene Geschäftsfelder? Die Referenten des Fachkongress waren sich einig: Sozial- und Geisteswissenschaftler sind gefragte Leute auch in der Wirtschaft. Organisiert wurde der Fachkongress von der Gründungsinitiative bizeps der Uni Wuppertal in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung Karlsruhe und der Gesellschaft für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Wuppertal mbH.

bizeps-Kongress auf dem Campus Freudenberg (v.l.n.r.): Dr. Hans Koepke, bizeps-Projektkoordinator, Prof. Dr. Winfried Matthes, Gesamtleiter bizeps, Jörg Bickenbach, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes NRW, Dr. Hans Kremendahl, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, Rektor Prof. Dr. Volker Ronge.

Dabei präsentierte Rektor Prof. Dr. Volker Ronge aus Sicht des Sozialwissenschaftlers seine These, Geistes- und Sozialwissenschaften seien wichtige Elemente des wirtschaftlichen Wandels. Damit bezieht er eindeutig Stellung gegen die häufig kritischen Stimmen in der Bevölkerung, Kultur sei nur noch ein charmantes Hobby. Die wissenschaftliche Entwicklung mache zunehmend Platz für nicht naturwissenschaftliche Kompetenzen. Die fortschreitende Technik werfe viele ethische Fragen auf, zum Beispiel in der Gentechnologie, die nur von Geistes- und Sozialwissenschaftlern gelöst werden können. Die Ausdifferenzierung zwischen Natur- und Geisteswissenschaften sei endgültig abgeschlossen, vielmehr verwachsen die beiden Disziplinen. Der Dienstleistungssektor ist der dominierende unter den Wirtschaftssektoren. 70 Prozent der Arbeitsplätze sind hier zu finden und dabei spielt nicht Technik die Hauptrolle sondern die Sozialwissenschaften. Technik kann nur Hilfsmittel sein.

Dieser These schloss sich auch Dr. Hans Kremendahl an, habilitierter Politologe und Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal: In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Beschäftigten in Wuppertal um 17 Prozent gesunken, die Stadt befinde sich einem tief greifenden Strukturwandel. Ziel müsse es daher sein, eine Region zu schaffen, die moderne Industrie und Dienstleistungen miteinander verknüpft, um als Wirtschaftsstandort attraktiv zu bleiben. Kultur werde ökonomischer und brauche mehr Eigeninitiative. Die Uni Wuppertal lobte Kremendahl: Sie reagiere auf diese Entwicklung, indem sie mit zahlreichen Projekten den Studierenden zur Seite stehe und auch Geisteswissenschaftlern die Tür zur Selbstständigkeit öffne. So seien 50 Prozent (!) der Existenzgründungen in Wuppertal aus dem Bereich Geistes-, Kultur-, Sozialwissenschaften und Design der Universität.

Jörg Bickenbach, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes NRW, unterstützte Kremendahl: Die Bergische Universität arbeite vorbildlich im Bereich der Existenzgründung. Es sei im Interesse des Landes, die Selbstständigkeit zu fördern. Nur 9,2 Prozent in NRW und sogar nur 7,2 Prozent im Ruhrgebiet seien selbstständige Unternehmen. Damit liege man weiter unter Bundesdurchschnitt. Lange Zeit hätten die Großunternehmen vor allem im Ruhrgebiet die Wirtschaft bestimmt, jetzt sei es an der Zeit, Gründer kleiner und mittelständischer Unternehmen zu ermutigen. Landesprojekte wie "PFAU" oder "GO!", ein Ideenwettbewerb für Studierende stießen auf breite Resonanz. Zwei Drittel der teilnehmenden Studententeams kämen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften sowie aus Design und Journalistik. Bickenbach: "Diese Fächer überzeugen mit innovativen Ideen. Sie müssen gefördert werden, damit der Wirtschaftsstandort NRW und Wuppertal gestärkt werden!"

Weitere Informationen zu dem Kongress finden Sie hier.

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