Noch 209 Tage bis Sylvester

05.06.2024

Werbeanzeigen im Stadtnetz

Weitere Anzeigen hier: ...mehr

| Impressum




  News
  Anzeigen
  Konferenz

 
  Adressbuch
  Stadtplan
  Branchenbuch

  Freizeit




Integration und Interdisziplinärer Dialog – Ende eines Mythos?

Das Zusammenleben mit Menschen anderer Kultur und Religion in Deutschland war das ebenso brisante wie sensible Thema des 8. Wuppertaler Hochschulgesprächs.

Vertreter der drei Schriftreligionen, Christen, Juden und Muslime, allesamt langjährig im interkulturellen Dialog tätig, gaben ihre Erfahrungen mit der Integrationspolitik und dem praktischen Zusammenleben wieder und versuchten, Perspektiven für die Zukunft zu geben. Die Erfahrungsbilanz fiel nüchtern aus.

"Integration" wurde und wird danach in Deutschland in der Regel einseitig verstanden. Die Frage eines in Deutschland geborenen arabischen Studenten, wann er denn endlich als "integriert" gelten dürfe, zeigt das Dilemma: Gefordert ist von Ausländern in der Regel die Angleichung an deutsche Lebensgewohnheiten, die allenfalls dann gelingt, wenn der Betreffende nicht schon durch Hautfarbe, Namen oder andere Merkmale als Vertreter einer anderen Kultur erkennbar ist.

Die gegenseitigen Ängste vor Kultur- und Identitätsverlust haben in den letzten vierzig Jahren eher zur Abkapselung der ausländischen Gruppen als zu einer fruchtbaren Koexistenz geführt. Die Podiumsteilnehmer teilten die Sorge, dass diese Entwicklung schon bald zu großen gesellschaftlichen Problemen führen könnte. Ein Neueinsatz in der Ausrichtung deutscher Einwanderungs- und Integrationspolitik wird von daher dringend angemahnt. Programmatisch heißt das, ernst zu machen mit der Erkenntnis, dass Deutschland nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft Gastgeberland unterschiedlicher Religionen und Kulturen ist. Die Einführung etwa eines bundesweiten islamischen Religionsunterrichts an deutschen Schulen ist längst überfällig. Umgekehrt ist ein klares Bekenntnis von Immigranten zum Grundgesetz zu fordern. In jedem Falle setzt eine fruchtbare Koexistenz von allen Beteiligten die Bereitschaft voraus, sich für die andere Seite zu interessieren, sowie gegenseitigen Respekt und den Willen, von Vertretern anderer Kulturen zu lernen.

Beispiele gelingenden Zusammenlebens zwischen Muslimen und Christen, Juden und Muslimen sowie Christen und Juden in Deutschland kamen ebenfalls zur Sprache. Diese Beispiele machen Mut, dass ein für beide Seiten Gewinn bringendes Zusammenleben durchaus möglich ist. Der Aufruf, neu über "Integration" und Koexistenz der Kulturen nachzudenken, geht an die Politik, die beteiligten Institutionen und vor allem an die Menschen selbst. Die Leitung der Veranstaltung hatte der evangelische Theologe Prof. Dr. Kurt Erlemann.

Ältere Artikel im Archiv Anzeigen:


[zurück] - [bookmarken] - [Druckversion] - [Weiterempfehlen] - [Kontakt]

Webcams



Anzeige:


Umfrage

Autokauf: Mein nächster kommt aus ...

Wuppertal
Umgebung
Internet
Egal

Ergebnis der aktuellen Umfrage anzeigen >>