Billig ist nicht immer gut - Winterdienstdesaster: Ausschreibung ohne Qualitätsstandarts
Die erste Bewährungsprobe für den Winterdienst an Schulen, Kindergärten sowie Verwal-tungsgebäuden durch ein Unternehmen aus Recklinghausen, dass bei der Ausschreibung das billigste Angebot abgegeben und damit den Zuschlag für den Auftrag erhalten hat, ist völlig misslungen.
Beim ersten Schneeeinsatz diesen Winters sind die Räumdienste des Unter-nehmens weitgehend ausgeblieben. Die FDP hat zur heutigen Sitzung des Ausschusses Schutz und Ordnung eine Anfrage zur Bilanz des ersten Winterdienstes und zu den Konse-quenzen des Desasters gestellt.
Manfred Todtenhausen, Mitglied der FDP im Ausschuss Schutz und Ordnung: „Die Stadt hat die Vergabe an den billigsten Bieter vergeben und offenbar nicht überprüft, ob dieses Un-ternehmen in der Lage ist, innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit den Schnee in Wuppertal zu räumen. Wenn ein Unternehmen erst aus Recklinghausen anreisen muss, dann kann der Schnee nicht innerhalb einer halben Stunde geräumt werden.“
Ortsansässige Unternehmen sind bei der Ausschreibung leer ausgegangen. Todtenhausen: „Billig kann teuer werden. So z.B. weil durch die Vergabe an ein auswärtiges Unternehmen Arbeitsplätze in Wuppertal gefährdet, gewerbliche Steuereinnahmen für die Stadt gemindert und die Winterdienstleistungen nicht oder zu spät erbracht werden.“
Schon bei der Schulbuchausschreibung hat die Stadt in unnötiger Weise die ortsansässigen Unternehmen benachteiligt zugunsten auswärtiger Buchhändler, obwohl die Buchpreisbindung alle zu gleichen Preisen zwingt.
Todtenhausen: „Wenn die Stadt ihre Leistungen ausschreibt, dann darf dabei nicht immer nur der Preis, sondern auch die Qualität des Angebotes im Vordergrund der Vergabe stehen. Und dabei müssen die ortsansässigen Unternehmen in besonderer Weise berücksichtigt werden.“
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Erschienen am: 12.12.2005
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