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Nichts und Niemand ist vergessen

Vom 26.2. bis zum 28.2. wird der „Zug der Erinnerung“ in Wuppertal-Oberbarmen Station machen. In ihm ist eine Ausstellung zu sehen, die an das Schicksal der während des Nationalsozialismus von der Reichsbahn deportierten jüdischen Kinder und Jugendlichen erinnert.

Der Zug macht in vielen deutschen Bahnhöfen Halt und wird nach über 6.000 Kilometern am 8. Mai im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz seine Fahrt beenden. Über 100.000 Besucher_innen, darunter viele Schüler_innen, zeigen, wie gut das Projekt angenommen wird.

Bis die Ausstellung gezeigt werden konnte, musste jedoch manch Hürde genommen werden. Die Deutsche Bahn, Rechtsnachfolger der Reichsbahn und dadurch Profiteur der Deportationen, dachte gar nicht daran, ein solches Projekt zu unterstützen. Für jede Stunde, die der Zug in einem Bahnhof steht, für jeden Kilometer, den der Zug fährt, müssen die Ausstellungsinitiator_innen an die DB Geld zahlen. Die Kosten werden sich am Ende auf mehrere 10.000 Euro summieren. Vorher weigerte die DB sich sogar, die Ausstellung überhaupt zu zeigen und so ein Gedenken zu ermöglichen. So wurde 2005 ein Redner, der auf einer Gedenkveranstaltung im Wuppertaler Hauptbahnhof die Namen der Deportierten verlesen hatte, zu einer Geldstrafe verurteilt, da die Bahn kein öffentliches Erinnern im Bahnhof zulassen wollte.
Dass der Zug nun fahren kann, ist erst nach massiven Protesten aus dem In- und Ausland möglich geworden.

In Wuppertal müssen wir uns zudem einer besonderen historischen Verantwortung stellen:
Einer der Verantwortlichen für die reibungslosen Deportationen war der Wuppertaler Julius Dorpmüller. Er war der zuständige Reichsverkehrsminister. Nur durch die Logistik der Reichsbahn konnten die Deportationszüge in die Vernichtungslager rollen. Nach Julius Dorpmüller war bis in die 90iger Jahre sogar noch eine Strasse in der Südstadt benannt. Zentral verantwortlich für die Bereitstellung der Deportationszüge und die Durchführung der Deportationen war die Reichsbahndirektion in Elberfeld direkt am Hauptbahnhof. Sie hat auch die Rechnungen für die Todeszüge ausgestellt und kräftig verdient.
Auch am Gebäude der ehemaligen Reichsbahndirektion fehlt immer noch ein Erinnerungszeichen für die in Verantwortung der Reichsbahndirektion Elberfeld nach Auschwitz, Belzec und Sobibor Deportierten. Die vorhandene Hinweistafel preist bisher ausschließlich den technischen Fortschritt.

Die Profitmacherei am Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus muss aufhören!

Das Verkehrsministerium, als staatliches Erbe des Reichsverkehrsministeriums, sowie die Bahn, als Nachfolger der Reichsbahn müssen sich endlich ihrer Verantwortung stellen und dürfen nicht noch ein zweites Mal Geld an den Opfern verdienen! Entschädigung sofort!


Heute Abend, Dienstag 26. Februar, werden wir mit einer Mahnwache im Wuppertaler Hauptbahnhof an die Deportierten erinnern, unseren Protest gegen das skandalöse Verhalten des Verkehrsministeriums und der DB zum Ausdruck bringen und unsere Forderung nach einer Gedenktafel an der ehemaligen Reichsbahndirektion in die Öffentlichkeit tragen. Treffpunkt hierzu ist um 18.00 in der Schalterhalle.


weitere Informationen unter http://www.zug-der-erinnerung.eu

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